Glücksspielregulierung in den Niederlanden: Schutz der Verbraucher im Fokus
München, 12.03.2024 - In einer aktuellen Sitzung des niederländischen Parlaments wurden Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung der Glücksspielregulierung im Land geführt. Der Schwerpunkt lag auf der Stärkung des Verbraucherschutzes und der Prävention von Spielsucht.
Ein bedeutendes Thema war die Notwendigkeit einer klareren Unterscheidung im Glücksspielgesetz zwischen Spielen mit niedrigem und hohem Risiko. Die Debatte beleuchtete die verschiedenen Auswirkungen von Online-Glücksspielen und Lotterien auf die Konsumenten. Online-Glücksspiele wurden als besonders suchtfördernd betrachtet, während Lotterien dieses Risiko in geringerem Maße aufweisen. Vertreter der BBB-Partei forderten daher eine legislative Anpassung, die weniger riskante Glücksspielformen durch niedrigere Steuersätze und eine geringere staatliche Kontrolle fördert, während für riskantere Angebote strengere Regeln gelten sollen.
Ein weiteres zentrales Thema war der Umgang mit illegalen Glücksspielanbietern und die Einführung effektiverer Überwachungs- und Regulierungsmaßnahmen. Die Notwendigkeit einer strengeren Regulierung des illegalen Marktes und des Schutzes der Verbraucher vor nicht regulierten Anbietern wurde einstimmig betont.
Besonders erwähnenswert ist die Diskussion über den Entzug von Lizenzen als eine mögliche Maßnahme gegen Anbieter, die wiederholt gegen die Regulierungsvorschriften verstoßen. Dieser Schritt soll als abschreckende Maßnahme dienen, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen und den Markt zu säubern. Die parlamentarischen Mitglieder unterstrichen die Bedeutung dieser Maßnahme für die Integrität des Glücksspielmarktes und den Schutz der Verbraucher.
Die Debatte verdeutlichte das Bestreben, einen fairen und sicheren Glücksspielmarkt zu schaffen, der die Risiken minimiert und den Verbraucherschutz gewährleistet. Die geforderten Maßnahmen und vorgeschlagenen gesetzlichen Anpassungen spiegeln dieses Bestreben wider. Die niederländischen Parlamentarier kündigten an, sich auch mit den Aufsichtsbehörden in Deutschland (GGL) und Österreich hinsichtlich weiterer aufsichtsrechtlicher Maßnahmen auszutauschen.
Der Lizenzentzug dürfte ein scharfes Schwertwerden, um auch gegen mittlerweile legalisierte Anbieter effektiven Rechtsschutz zu erlangen, sollten diese rechtskräftig titulierte Forderungen nicht bedienen, so Rechtsanwalt István Cocron, B.A. von der Kanzlei CLLB Rechtsanwälte, die bundesweit eine Vielzahl von Opfern illegaler Online-Casino und Online-Sportwettenanbietern betreut.